Bestelle hier mein Buch: „Schritt für Schritt in die Freiheit: Mein Weg aus den Fängen der Anorexie“

Swiss Canyon Trail K51 – nass, wild, unvergesslich

Es gibt Läufe, die man nie vergisst – nicht wegen der Bestzeit, sondern wegen der Spuren, die sie hinterlassen. Der Swiss Canyon Trail K51 war genauso einer: 52 Kilometer, 2.000 Höhenmeter, Dauerregen und Schlamm bis über die Knöchel aber auch tiefe Zufriedenheit, kraftvolle Stille im Kopf – und ein Ziel, das ich händchenhaltend, völlig durchnässt, aber überglücklich erreichte. Dieser Lauf hat mich herausgefordert – körperlich wie mental. Und genau deshalb möchte ich dich mitnehmen auf diese Reise durch die Westschweizer Wälder, über rutschige Trails und mitten hinein in ein echtes Trailabenteuer.

Der Wecker klingelte früh – sehr früh. Aber das war nötig: Der Startschuss zum Swiss Canyon Trail K51 sollte bereits um 07:15 Uhr fallen. Also reisten wir schon am Vortag ins Val-de-Travers, genauer gesagt nach Couvet. Das Wetter passte zur Woche: nass, unbeständig, grau.

Trotz Sturm und Donnergrollen in der Nacht wachten wir um 04:30 Uhr überraschend ausgeruht auf. Wie vor jedem Wettkampf stand ein vertrautes Ritual an: leicht verdauliche Kohlenhydrate, starker Kaffee, fokussiertes Packen. Die Regenjacke, Handschuhe und ein Wechselshirt landeten selbstverständlich im Rucksack – Meteo Schweiz hatte Regen angekündigt.

Nach der 30-minütigen Anfahrt trafen wir im Startgelände ein: ein buntes Gewusel aus Läufer:innen. Punkt 7 Uhr begaben wir uns Richtung Startbogen – pünktlich mit einsetzendem Regen. Ich zog meine Jacke enger, die Musik wurde lauter, der Speaker peitschte die Stimmung hoch. Dann: Countdown. Los.

Die ersten Meter führten über Asphalt, doch bald schon bog die Strecke auf einen Wiesenweg ab. Willkommen in der Schlammschlacht. Der Regen hatte ganze Arbeit geleistet – der Boden war eine glitschige Masse, meine hellen Trailschuhe waren nach wenigen Minuten braun. Erste Wartepassagen entstanden durch Stürze und Rutschpartien, doch die Stimmung blieb relativ gelassen.

Bei Kilometer 12 erreichten wir die erste Verpflegungsstation. Es folgte der erste längere Anstieg. Das Feld hatte sich bereits gestreckt, wir holten unsere Stöcke hervor und fanden schnell in einen regelmässigen Rhythmus. Diese Momente liebe ich: kontrollierte Atmung, kraftvolle Schritte, völlige Präsenz. Nach etwa vier Kilometern standen wir auf dem höchsten Punkt – vom Panorama war leider nichts zu sehen, zu dicht hingen die Wolken. Stattdessen: Wind. Kälte. Nässe.

Kilometer 18: Nächster Versorgungsposten. Ich griff zu einem Stück Farmer und Dörraprikosen – weiter ging’s. Die Landschaft war atemberaubend, aber mental kam ich in ein leichtes Tief. Müdigkeit und Zweifel zeigten sich. Ich liess mich nicht hineinziehen, sondern blieb im Moment. Und tatsächlich: Der Rhythmus kehrte zurück.

Im nächsten Waldstück wurde es technisch. Die Trails waren schlammig, zertrampelt, rutschig – ein einziger Balanceakt. Manchmal hangelten wir uns von Baum zu Baum. Und es regnete weiter. Doch das Lachen blieb: Gemeinsam durchhalten, selbst im Regen, kann auch verbinden.

Die letzten acht Kilometer nahmen wir mit einem Lächeln unter die Füsse. Noch ein Gel, ein letzter kurzer Anstieg – dann liessen wir es laufen. Wir überholten einige und wurden selbst kaum mehr überholt. Ich fühlte mich stark, der Fluss rauschte neben uns, das Ziel war greifbar. Auf den letzten 1,5 Kilometern mobilisierte ich noch einmal alle Kräfte. Und dann, endlich die Ziellinie. Lovis und ich nahmen uns an den Händen und passierten sie überglücklich.

52 Kilometer. 2000 Höhenmeter. 6 Stunden 46 Minuten. Dauerregen. Stolz? Absolut.

Der Jacuzzi unseres Apartments, den ich mir vorher ausgemalt hatte? Plötzlich überflüssig. Ich wollte nur eines: warme Dusche, saubere Kleider, eine warme Mahlzeit. Und später? Wieder raus in die Berge. Aber bitte – beim nächsten Mal mit Sonne.

Diese Beiträge könnten dir auch gefallen:

Danielle-Schläfli-Autorin-Portrait

Willkommen auf meinem daniellebewegt Blog!

Ich liebe Trailrunning, lange Distanzen und das Abenteuer in den Bergen. Was als kleine Joggingrunde begann, führte mich über Straßenläufe zu meinem ersten Ultra Trail – und die Begeisterung wächst weiter. Auf meinem Blog teile ich meine Erfahrungen zu Training, Wettkämpfen und mentaler Stärke auf dem Weg zu neuen Herausforderungen.

Buch-Schritt-für-Schritt-in-die-Freiheit-Danielle-Schläfli

Mein Buch

In meinem Buch „Schritt für Schritt in die Freiheit: Mein Weg aus den Fängen der Anorexie“ nehme ich dich mit auf meine Reise aus der Anorexie hin zu einem Leben voller Freiheit und Erfüllung.
Danielle-Schläfli-Ganzheitliche-Begleitung-Natur-Reflexion-Ernährungsberatung-2

Ernährungsberatung & Yoga

Mein Coaching-Programm ist eine Herzensangelegenheit und kombiniert Ernährungsberatung und Yoga, um Menschen mit Essstörungen auf ihrem Weg zur Genesung zu unterstützen.